Blicken wir zunächst auf ein Phänomen, das auf den ersten Blick wenig mit dem Schreiben im Internet oder gar Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu tun hat: Auf dem Buchmarkt gibt es recht verlässliche Automatismen: Ein Autor, der sich einen Namen gemacht und Bekanntheit erlangt hat, verfasst einen neuen Roman, der anschließend veröffentlicht wird. Dabei ist es fast egal, was er geschrieben hat; viele Kunden werden das Buch so oder so kaufen, allein, weil der Name des Autors auf dem Cover steht. Der Autor steht für bestimmte Qualität und ist ein verlässliches Indiz für das, was der Kunde erwirbt. Zudem wird er automatisch besser verkauft, weil die Buchhandlungen sein neues Buch in deutlich größeren Mengen ausstellen und es sich somit von der weiteren Ware allein aufgrund des Volumens abhebt.
Einführung des „Author-Rank“
Stellen Sie sich ein solches Phänomen nun auch für Internetbeiträge vor. Scheinbar möglich macht dies die Ankündigung Googles, bald vermehrt Wert auf das Author-Tag zu legen und somit eine Art Author-Rank zu erzeugen. Es wird bedeutsamer werden, wer einen Beitrag auf welchem Portal verfasst hat.
In diesem Zusammenhang wichtig sind die bereits bekannten aber eher wenig beachteten Attribute „rel=’author’“ und „rel=’me’“. Sie sorgen dafür, dass auf die Autorenseite verlinkt wird bzw. fremde und die eigene Seite miteinander verlinkt werden. Finden diese Attribute in Zukunft bei Googles Suchmaschine mehr Beachtung, könnten damit auch Rankings verändert werden. Schreibt ein Autor z.B. für eine fremde Plattform, könnte die Seite durch das „Author-Tag“ einen höheren Rank erzielen als ohne. Grund: Die Webseite des Autors wird von Google ebenso bewertet. Erhält der Autor dabei einen hohen Rank, wird im automatisch „Autorität“ zugesprochen und somit alle seine Werke aufgewertet, wovon gleichzeitig die Plattformen profitieren, auf denen sie veröffentlicht wurden.
Dieses Prinzip funktioniert auch umgekehrt. Schreibt ein eher unbekannter Autor für eine wichtige Seite mit hohem Rank, wird der Autor anschließend ebenso höher eingestuft, weil er mehr „Autorität“ erlangt hat.
Veränderungen durch den „Author-Rank“
Eine solche Entwicklung hat sowohl Folgen für die Autoren als auch alle Portale. So muss der Autor in Zukunft noch verstärkter darauf achten, dass Portale korrekte Verlinkungen einbetten. Zudem wird eine eigene Webseite unerlässlich, weil Portale darauf verlinken müssen, damit der Rank gesteigert wird. Zusätzlich muss auch der Autor von seiner Seite auf alle Portale verlinken, für die er geschrieben hat. Die Portale wiederum müssen für jeden Autoren eine eigene Profilseite einrichten.
Letztlich könnten Autoren, die bereits eine gewisse „Autorität“ erlangt haben noch bekannter und gezielt von Portalen dazu verpflichtet werden, für sie zu schreiben. Ob sich diese Vorgehensweise allerdings durchsetzt, ist noch fraglich. Die vielen Implementierungen, die auf den Seiten einzufügen sind bzw. für die Seiten geschaffen werden müssen, scheinen eher eine Hürde als eine nützliche Erweiterung zu sein. Schließlich sind nicht einfach ein paar Bücher aufzustellen, die sich dann von selbst verkaufen. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich auch im Internet richtige „Bestsellerautoren“ etablieren, die schlussendlich sogar das Ranking einer Seite deutlich verändern können. Im Auge behalten sollte man den „Author-Rank“ aber in jedem Fall.
Quelle: http://www.internetkapitaene.de/2011/06/08/google-und-das-author-tag-gibt-es-bald-den-authorrank/
1 Gedanke zu „Das „Author-Tag“ gewinnt an Bedeutung“