Kontinuierlich den Stromverbrauch im Rechenzentrum zu reduzieren sollte für jede Firma ein grundsätzliches Ansinnen sein. Die Formel dahinter ist ganz einfach:
Weniger Stromverbrauch = weniger CO2-Emissionen.
Das ist ein Thema, dem wir uns seit 1998 verschrieben haben, auch wenn wir uns erst im Dezember 2010 zum ersten Mal öffentlich darüber ausgelassen haben. Jetzt meldet sich Herr Knabenreich, Mitgründer und Geschäftsführer der HKN GmbH, diesbezüglich wieder zu Wort. Er beschreibt, was die HKN im Jahr 2012 unternimmt, um den Stromverbrauch weiter zu senken. Dafür wird die HKN GmbH im Jahr 2012 einen Weg gehen, der im ersten Moment ungewöhnlich erscheint, und der im weitesten Sinne von Möbelausstellungen inspiriert ist.
Der aktuelle Stand an der Stromfront
Ein Blick auf die aktuellen Rechnungen der Energieversorger vermag wohl jedem die Tränen in die Augen zu treiben, egal ob als Privathaushalt oder Firma. Schnell werden Fragen laut, wie man die Kostenflut eindämmen kann. Liegt es bei einem IT-Unternehmen wie der HKN nicht auf der Hand, die offensichtlichen Stromverbraucher, wie Server, Router, Firewall und Artverwandte, ins Visier zu nehmen? Natürlich, und aus diesem Grund verfolgen wir seit Ende 1998 konsequent die Entwicklung auf dem Sektor und haben unsere Lieferanten permanent auf stromsparende Komponenten angesprochen. Galten wir „damals“ als Exoten mit esoterischem Gedankengut, ist unser Ansinnen zum Glück heute in der gelebten Realität angekommen. In der Serverwelt nennen sich die Leistungsfaktoren nun Parallelisierung und Virtualisierung, nicht mehr Gigahertz und Insellösungen.
So schön, so gut. Dennoch bleibt zu bemängeln, dass der Stromverbrauch vieler aktiver Komponenten, wie Server, Firewalls oder Router, gefühlt und gemessen zu hoch und oftmals am oberen Limit des Machbaren liegt. Was mag der Grund dafür sein? Recht einfach: Die für eine weitere Reduktion des Energieverbrauchs nötigen stromsparenden Komponenten sind teilweise unverhältnismäßig teuer, so dass sich keine Investition in diese Komponenten wirtschaftlich rechnet. Noch fataler ist es, wenn man sich als Wettbewerber in einem Markt knapp kalkulierter Margen positionieren möchte und muss. Mit dieser speziellen Herausforderung sehen wir uns täglich konfrontiert und hoffen, diese zufriedenstellend lösen zu können.
Keine Kabel bedeuten kein Stromverbrauch, …
Aus dem Grund haben wir uns gefragt, wie der Stromverbrauch an den offensichtlichen Verbrauchern vorbei gegebenenfalls weiter reduzierbar ist. Wer schon einmal in einem Möbelhaus war, wird festgestellt haben, dass alle ausgestellten Elektogeräte ohne Verkabelung ausgestellt sind. Das ist nicht nur einfacher im Aufbau, nein, es gaukelt einem auch vor, dass alles so schön ordentlich sein kann. Wer seinen Fernseher zuhause jedoch ohne Verkabelung betreiben möchte, wird eine herbe Enttäuschung erleben.
Wer die Kabelmengen dann elegant verstecken kann, ist klar im Vorteil. Mir gelingt das leider nie so richtig. Genau so verhält es sich im Rechenzentrum, jedes Gerät mag Strom am besten redundant, möchte (auch
mehrfach) vernetzt werden, und so manches Gerät mag auch noch alternative Managementpfade (out of Band). All diese Kabel, die zuhause nur den optischen Eindruck belasten, erhöhen die Stromkosten im Rechenzentrum.
Verwundert reibt man sich die Augen. Wie können Kabel die Stromkosten erhöhen? So überraschend die Aussage auch ist, so einfach ist ihre Erklärung: In jedem Rechenzentrum werden Klimaanlagen mit der Kühlung der Rechenzentrumsluft betrieben. Das ist nötig, um für den Betrieb von Servern oder anderen Komponenten die optimalen Betriebsbedingungen sicherzustellen. Vereinfacht formuliert blasen diese gigantischen Klimaanlagen ihre kalte Luft in den Unterboden, und von dort gelangt die Luft dann in die Schränke. Nur kann die kalte Luft oft nicht den gewünschten Effekt erzielen, da entweder die Zufuhr blockiert wird oder die warme Abluft duch die benötigten Kabel keinen freien Abzug findet.
Es entsteht ein Stau, in dem sich die Luft immer weiter erwärmt. Das wiederum führt unter anderem dazu, dass die im Server montierten Lüfter mit deutlich höheren Drehzahlen versuchen, die Kühlung innerhalb eines Servers aufrecht zu halten. Ein schnell drehender Lüfter mag wie eine Kleinigkeit klingen, aber wie sagt man so schön, „Kleinvieh macht auch Mist“, und das tausendfach. Was liegt also näher, als sich mit verbesserten Kabelmanagement-Systemen und optimerten, hoch verdichteten Kabeln auseinander zu setzen.
…wenige Kabel bedeuten ergo: weniger Stromverbrauch!
Mit diesen Aufgaben geht die HKN in das Jahr 2012 und startet ihre Umbauarbeiten in den Bereichen, in denen Kabel besonders häufig sind. Dies sind primär die Bereiche, in denen unser Firewall- und Routerequipment steht. Hier werden uns zwar die größten und komplexesten Arbeiten begegnen, allerdings bereichert um die besten Ergebnisse. Damit unser Ziel, Strom zu reduzieren oder effizienter zu nutzen, erreichbar ist, werden Teile der Routertechnik durch aktuelle Systeme ersetzt und im Bereich der Netzwerkverkabelung wird auf strukturierte MRJ21-Verkabelung zurückgegriffen. Dieser Schritt erhöht die Packungsdichte im Router bei gleichbleibendem Stromverbrauch und doppelter Portdichte. Die dafür benötigten Kabel sind zwar dicker als „normale“ Netzwerkkabel, beherbergen aber direkt sechs Leitungen. Wo früher 24 Kabel den Weg versperrten, sind in Zukunft nur noch vier, und dieser positive Effekt zieht sich bis in die Serverschränke durch. Mit diesen scheinbar kleinen Schritten werden wir speziell im Umfeld unserer Infrastruktur neben einer besseren Strukturierung auch die Portdichte erhöhen und damit den Stromverbrauch senken. Durch die erzielte bessere Durchlüftung der Komponenten wird
ebenfalls bei unserer Infrastuktur und bei den Kundenservern Strom eingespart.
Passend zu unseren Bemühungen, den Energieverbrauch zu reduzieren, kündigt unser Stromlieferant allerdings eine weitere Stromkosten-Erhöhung für 2012 an. Da bleibt am Ende nur noch das gute Gefühl, etwas für die CO2-Bilanz getan zu haben, selbst wenn die Kostenersparnis futsch ist.