E-Mails kann man auch suchen

Am 19. März waren Stefan und ich beim CSA Customer Summit 2014. Die CSA ist die Certified Sender Alliance, der wir auch schon seit einiger Zeit angehören. Es war das erste Treffen dieser Art und es gab vielen nützlichen Input und einige hochkarätige Speaker, zum Beispiel von Xing und (ja, es gibt sie noch) AOL.

Jubiläum – 30 Jahre E-Mail in Deutschland

Michael RotertDen ersten Vortrag hielt Michael Rotert, der Mann, der vor 30 Jahren die erste E-Mail aus Deutschland verschickt hatte. Das war eine Zeit, als es das Internet noch gar nicht gab. Das sah man zum Beispiel an seiner ersten E-Mailadresse: michael@germany. Domains gab es damals noch nicht. Im Folgenden gab es viele Vorträge rund um die E-Mail an und für sich und das Versenden von Newslettern im Besonderen. Unter anderem kam es im Laufe des Tages auch zu einem Vortrag des Produktmanagers von … AOL. Ja, es gibt sie noch. Etwas kleiner, etwas anders ausgerichtet und jetzt wieder auf Expansionskurs. Nicht mehr mit CDs als Internet-Anbieter, sondern unter anderem als Anbieter eines Online-E-Mailclients.

Nur 15 % suchen

AOL hat das Verhalten der E-Mailnutzer analysiert und hat aufgrund ihrer Schlüsse einen ganz neuen Online-E-Mailclient erstellt. Die zentrale Aussage von AOL ist, dass weniger als 15 % der E-Mailnutzer die Suchfunktion nutzen. Also haben sie in Kalifornien einen neuen Online-E-Mailclient entwickelt. Alto Mail importiert all eure E-Mails, analysiert diese und ordnet diese dann in „Stacks“. Automatisch gibt es Stacks für Fotos und Anhänge, weitere Stacks, die eigentlich nur Ordner nach bestimmten Regeln sind, kann man sich einfach anlegen. Das Ganze schaut dann recht schick aus. aol altomailDurch diese Form der Darstellung möchte Alto den Usern den Umgang mit E-Mail erleichtern. Interessant und praktisch ist, dass AOL den Nutzern anbietet, eigene E-Mailadressen abzurufen und sie nicht zu einer neuen AOL-E-Mail zwingt. So kann man Alto Mail zum Beispiel auch mit einer HKN Cloud-Office-Adresse nutzen. Der ganze Dienst ist werbefrei, da fragt man sich schon, woran AOL dabei Geld verdient. Nun, wenn man weiß, dass AOL heute einen Großteil seines Geldes mit Ad-Werbung verdient, wird die Sache klarer. Im besten Fall kann AOL so Tausende von Google-, Yahoo- und Apple-E-Mails analysieren und zum Optimieren ihrer Werbezielgruppen nutzen – es gibt eben nichts umsonst. Alto bezahlst Du wie so oft mit Deinen Daten und mit den Daten von denen, die Dir mailen. Daher würde ich Alto nur für den Abruf von Google-, MSN-, Yahoo- oder Apple-E-Mails nutzen, da die die Daten sowieso auch auswerten.  E-Mailkonten von Anbietern, denen Datenschutz wichtig ist, haben da meiner Meinung nach nichts verloren.

Fazit

Das Summit war eine runde Veranstaltung, aus der ich einige Anregungen mitgenommen habe. Ich denke, die Veranstaltung wird, sofern sie wiederholt wird, einen festen Platz in meinem Terminkalender erhalten. Außerdem möchte ich gerne alle ermuntern, mal die E-Mailsuche zu nutzen. Die ist im Cloud Office so gut, dass ich alle E-Mails nur noch in einen Archivordner werfe.

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