Eine Woche Workation
Kaum zu glauben aber es ist bereits sechs Jahre her, dass ich als Bootblogger zum ersten mal das Arbeiten aus dem Urlaub getestet habe. Damals habe ich eine Woche auf einem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte gearbeitet. Seit dem ist viel passiert und mein Arbeitsplatz hat sich immer mehr auf das Büro beschränkt. Dann hat sich jedoch etwas in meinem Leben geändert. Meine Frau hat Ihren Bürojob an den Nagel gehängt und eine Stelle im sozialen Bereich an einer Grundschule angetreten. Dadurch hatten meine Frau und meine Tochter auf einmal sechs Wochen Sommerferien und ich natürlich nicht.
Vier Wochen Urlaub wären schön
Natürlich haben wir schnell darüber diskutiert wie schön es wäre einmal länger an einem Ort zu bleiben. Mal ein ganzer Monat an einem anderen Ort wäre ja schön. Also haben wir ein bisschen überlegt und festgestellt, arbeiten kann ich ja immer noch von Überall. Das wissen wir ja nicht erst seit den letzten Monaten mit Corona. Alles was ich brauch ist mein Laptop, Handy und Internet.
Also haben wir uns kurzerhand ein Ziel ausgesucht und dann recherchiert, ob es einen Coworkingspace in der Nähe gibt. Schnell viel unsere Wahl auf einen kleinen Ort an der Ostsee, 10 km mit dem Rad von Neustadt in Holstein entfernt, wo es den Hafenraum gibt.
Der Hafenraum ist ein kleiner aber feiner Coworkingspace mit allem was man braucht, es gibt zwei groß frei Flächen, Besprechungsräume, Telefonboxen, Kaffee, kalte Getränke und schnelles Internet. Die Preise sind mehr als fair und der Ausblick auf den Hafen ist ein Traum.
Ausrüstung
Nur mit dem Laptop ist es natürlich doch nicht getan. Allerdings bildet das Laptop (mit einem langen Ladekabel) des Zentrum meiner Büroausstattung. Dann brauche ich natürlich noch mein Telefon und, anstelle eines Headsets, meine Airpods.
Wichtiger als die Hardware ist natürlich die Software. Wir nutzen für die Telefonie einen Cloud-Anbieter, der eSIMS anbietet, die man spielend einfach auf sein Smartphone binden kann. Es hat keine 10 Minuten gedauert die Cloud Telefonanlage so einzurichten, dass ich mobil immer (wenn nötig) erreichbar bin.
Für unsere regelmäßigen Team-Meetings nutzen wir schon lange Nextcloud-Talk und fast alle Dateien sind ebenfalls in unserer Nextcloud. Was dann fehlt ist nur noch die gute, alte E-Mail - aber die hat ja jeder mittlerweile auf seinem Smartphone und Laptop verfügbar.
Fazit
Nach einer Woche kann ich jetzt sagen, arbeiten in Workation (das Buzzword für "arbeiten im Urlaub) klappt im Coworkspace ohne Einbrüche bei der Produktivität. Ganz im Gegenteil, die neue Umgebung hat mich sogar motiviert und ich habe mehr konzeptionelle Arbeit geschafft als seit langem. Ausserdem ist es sehr schön nach "Hause" zu kommen und im Urlaub zu sein. Der einzige Nachteil ist, das noch alle schlafen wenn ich ins "Büro" radeln.