Ein Domainumzug ist heutzutage eine einfache Sache. Man findet überall im Web Assistenten, die einem nach Beantwortung weniger Fragen dabei helfen. Aber Vorsicht! „Domain“ ist eines dieser Worte, die in vielen verschiedenen Zusammenhängen verwendet werden, was oft zu Missverständnissen führt. Im Folgenden möchte ich mal einen in unserem Umfeld als Internetprovider für Businesspartner am häufigsten zu findenden Themenblock dahingehend beleuchten, was bei einem Umzug beachtet werden sollte respektive schiefgehen kann.
Registrierung und DNS
Was am Anfang steht, bevor man mit Domains arbeiten kann, ist die Registrierung des Namens. Wenn wir über Domains reden im Sinne des Bereitstellens von Diensten im Internet, dann ist dazu ein Name erforderlich. Die Domains, die bei uns registriert werden, sind sogenannte Secondlevel-Domains. Den Level erkennen Sie an der Anzahl der Namensteile, die durch Punkte getrennt sind. Beispielsweise ist hkn.de eine solche Domain. Unter der Firstlevel Domain „de“, welche von der DENIC, der deutschen Verwaltungsgesellschaft für Internetnamen, betrieben wird, haben wir in zweiter Ebene „hkn“ registriert. Es ist also eine Secondlevel-Domain. Wie „de“ gibt es auch in anderen Ländern jeweils nationale NICs, die die dortige Landesdomain verwalten und untergeordnete Domainnamen vergeben. „nl“ in den Niederlanden, „fr“ in Frankreich usw. Einige NICs behalten sich vor, an Betreiber von Internetdiensten lediglich die dritte Ebene zu vergeben. Großbritannien beispielsweise handhabt das so. Kommerzielle Anbieter bekommen dort zum Beispiel die co.uk-Domains. Unsere HKN hieße dort also hkn.co.uk. Darüber hinaus gibt es noch die von den nationalen NICs unabhängigen Toplevel-Domains. Die wichtigsten hier sind „com“, „net“, „org“, „biz“ und „info“. Inzwischen ist diese Liste sehr viel umfangreicher geworden, denn jeder, der eine entsprechende Serverinfastruktur vorhalten kann, darf seit geraumer Zeit selbst Topleveldomains betreiben.
Doch nun zum Knackpunkt dieser Thematik. Für Sie als Kunde ergibt sich daraus die unangenehme Tatsache, dass jeder dieser TLD-(TopLevelDomain)-Betreiber sein eigenes Regelwerk aufstellen kann, was die Registrierung von Domains unter seiner „Herrschaft“ betrifft. Wichtig ist also, dass Sie vor einem beansichtigten Domainumzug zunächst einmal prüfen, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, damit das auch ohne Probleme klappt. Ich mache das mal am Beispiel einer „de“-Domain fest.
- Bei einem Umzug zu einem neuen Provider benötigen Sie eine Art Passwort, das sogenannte AuthInfo. Dieses Passwort müssen Sie beim bisherigen Provider beantragen. Wenn Sie das getan haben, verbleiben Ihnen 30 Tage, um den Umzug abzuschließen. Danach verfällt das Passwort.
- Der neue Provider oder Sie muss mindestens zwei netzseitig unabhängige Nameserver bereitstellen. Diese werden später für Ihre Domain in der primären und der sekundären Rolle den DNS-Dienst hosten. Informieren Sie sich, welche Server das sind. Sie werden die Namen beim Umzug unter Umständen angeben müssen.
- Achten Sie darauf, dass die beiden Nameserver die DNS-Zone Ihrer Domain kennen. Die DENIC überprüft vor der Delegation Ihrer Zone (so nennt man im Fachjargon den Wechsel von DNS-Servern), ob die genannten Server den Vorgaben der DENIC genügen und die Zone kennen.
- Sorgen Sie dafür, dass alle Records in der Zone auf den DNS-Servern des neuen Providers eingetragen sind. Dieser Punkt gilt ausnahmslos für alle TLDs. Egal was für eine Domain Sie umziehen, hier können gravierende Störungen auftreten, wenn Sie das nicht sauber vorbereiten. Ist in der Zone auf dem neuen DNS-Server beim neuen Provider beispielsweise der A-Record für den Namen www nicht gesetzt, wird Ihre Webseite nicht funktionieren. Haben Sie die MX-Records nicht gesetzt, werden Sie keine E-Mails bekommen. Schlimmer noch: Alle Ihre Kommunikationspartner werden vermutlich eine Fehlermeldung über die fehlgeschlagene Zustellung erhalten.
In einem kommenden Artikel werde ich mich dann dem nächsten Schritt widmen: Wie ziehe ich meine Webseite um auf den Server vom neuen Provider? Wer vorher Hilfe dabei braucht, kann mich gern anrufen.