Vor einigen Tagen, genau ein Jahr nachdem das FBI den Sharehoster Megaupload dicht gemacht hat, hat Kim Schmitz seinen neuen Onlinespeicherdienst MEGA eröffnet. Megaupload wurde damals geschlossen weil es Vorwürfe gab, Megaupload würde das Urheberrecht unterwandern. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest empfehle ich dir den Wikipedia-Artikel über Megaupload.
Nach Megaupload heißt der neue Service also schlicht und bescheiden MEGA. Was MEGA seinen Kunden kostenfrei anbietet hört sich nicht schlecht an. 50 GB kostenfreien Speicherplatz für jeden Nutzer und eine verschlüsselte Ablage der Dateien auf den MEGA Servern, so dass nur der Besitzer (und alle mit denen er die Dateien teilt) etwas mit den Daten anfangen kann.
Registrierung und Bedienung
Die Registrierung bei Mega ist ganz einfach. Du gibst einfach einen Benutzernamen, eine E-Mail und ein Passwort ein und schon kann es los gehen. Wie es heutzutage üblich ist, bekommst du danach eine E-Mail mit einem Link, mit dem Du Deine Registrierung abschließen musst. Danach kannst Du Dich einloggen und erstellst durch Mausbewegungen und Tastaturnutzung deinen 256Bit-AES-Schlüssel. Mit diesem Schlüssel werden künftig Deine Daten verschlüsselt und sollen so vor unbefugten Zugriffen geschützt sein.
Um Daten in Deinen Megadrive zu laden, gibt es einen in den Browser integrierten Filemanager. Mit diesem kannst Du einfach Deine lokale Festplatte durchsuchen und Daten hoch- bzw. runterladen. Meldest Du Dich auf einem anderen Rechner an, stehen Dir die Daten auch über den Browser zur Verfügung. So hast Du weltweit Zugriff auf Deine Daten. Zusätzlich kannst Du Deine Daten teilen.
Probleme
MEGA soll am Anfang sehr mit Lastproblemen zu kämpfen gehabt haben, das konnte ich nicht nachvollziehen. Ein weiteres Rätsel ist es für mich, wo überall MEGA meine Schlüssel speichert. Da mir die Daten überall herunterladen kann, muss der Schlüssel auch auf dem MEGA Server liegen. Angeblich gehasht durch mein Passwort. Das könnte MEGA aber megaeinfach abgreifen. In diesem Heiseartikel wird die Verschlüsselungstechnik von MEGA kritsch beleuchtet.
Ich halte das aber für unwahrscheinlich da MEGA ja nicht wissen will, was auf den Servern liegt. Das Kalkül hierbei ist, „Unwissenheit schützt vor Strafe“. Sollten Urheberrechtsverletzungen auf den MEGA-Servern stattfinden, kann der Betreiber das gar nicht wissen, da er keinen Einblick in die verschlüsselten Daten hat. Dadurch ist im übrigen auch für den Datenschutz des Benutzers gesorgt.
Ein anderes Problem ist die Datensicherheit. Bei Megaupload hat man gesehen wie schnell man seine Daten verlieren kann. Es ist davon auszugehen das MEGA auch im Ziel der Ermittlungsbehörden steht und wer weiß mit welchen Beschlüssen die amerikanischen Staatsanwälte in Zukunft auf MEGA losgehen. Ob zu recht oder zu unrecht, ist dabei für Betroffene ja erst mal egal. Werden die Server abgeschaltet, sind die Daten weg. Jeder muss also für sich selbst entscheiden ob er MEGA seine Daten anvertrauen mag (Johannes Haupt von t3n.de hat da eine sehr entschiedene Meinung zu).
Fazit
Mega ist mit seinen 50 GB verschlüsselten Speicherplatz ein interessantes Angebot. Vor allem wenn man Wert auf die Verschlüsselung seiner Daten legt. Mir persönlich sagt allerdings die Browsernutzung nicht zu und mir fehlen die mobilen Apps. Ich bevorzuge eine Integration ins Betriebssystem mit der Möglichkeit Ordner automatisch im Hintergrund zu synchronisieren. In sofern werde ich bei unserem verschlüsselten Onlinespeicher HornetDrive bleiben. Da dieser aber kostenpflichtig ist, ist MEGA für die private Nutzung eine Alternative.
1 Gedanke zu „Der neue verschlüsselte Onlinespeicher MEGA“