Auf der Suche nach einer Exchange-Lösung wirst Du nicht drum herumkommen, Dir die folgenden drei genauer anzuschauen:

Open-Xchange, Hosted Exchange und Zimbra.

Diese drei Lösungen gehören zu den beliebtesten Angeboten für Exchange auf dem deutschen Markt.

Welche Lösung die richtige für Dich ist, hängt natürlich von Deinen Ansprüchen und Deinen E-Mail-Gewohnheiten ab. Zimbra und Hosted Exchange nutze ich mittlerweile seit mehr als einem Jahr. Für diesen Artikel habe ich mir auch noch Open Exchange angeschaut. Besonderes Augenmerk hab ich auf die Leistung des Webmailers und die daraus resultierende Einsatzfähigkeit im Geschäftsalltag gelegt.

Hosted Exchange – das Office im Web

Microsofts eigener E-Mail-Server ist, wie der Name der „Outlook Web-App“ bereits erahnen lässt, oberflächlich an das beliebte Office aus dem eigenen Hause angelehnt. Was zu Beginn noch schick und modern wirkte, stört mich leider seit geraumer Zeit. Die vielen kleinen Animationen, welche dem Webclient das schicke Aussehen geben, machen das ganze schon ab wenigen E-Mails im Posteingang ziemlich träge. Beim Scrollen kommen die Animationen nicht hinterher und es fängt an, zu ruckeln. Hinzu kommen lange Ladezeiten beim Umschalten zwischen den E-Mail-Tabs.

Open-Xchange

Beim ersten Aufruf von Open-Xchange landest Du auf dem Portal genannten Dashboard. Dort werden Dir Newsfeeds, Social Media, Quota und vieles mehr angezeigt. Es ist personalisierbar und natürlich musst Du Deine Social-Media-Accounts erst einmal verbinden. Ein Nice-to-have-Gadget, aber eher eine Spielerei als wirklich ein funktionales Dashboard. Denn solltest du ungenutzte Widgets der Übersicht wegen abschalten, wirst du von einem fast leeren Portal begrüßt. Leider ist die Größe der Kacheln statisch und mit Minimum 4 mal 3 Spalten bietet das Portal einfach zu viel Platz. Ziehst Du dieselbe Konsequenz wie ich und entscheidest Dich für eine andere Seite als Startseite des Webmailers, gibt es kaum noch Gründe, das Portal zu besuchen.

Rein designtechnisch ist Open-Xchange der Spagat zwischen Hosted Exchange und Zimbra gut gelungen. Es orientiert sich bei der Oberflächengestaltung an Hosted Exchange, bringt auf dieser aber deutlich mehr Funktionselemente unter. In puncto Design ein großer Pluspunkt für Open-Xchange.

Zimbra – Form folgt Funktion

Bei Zimbra steht Funktion ganz klar vor Form. Wer Zimbra nutzt, ist sich darüber im Klaren und weiß das meist zu schätzen. Seit Zimbra 8.0 kamen erste schlichte Designelemente hinzu. Überflüssige Schatturen und Rundungen wurden entfernt. Dennoch bleibt Zimbras Alleinstellungsmerkmal, dass alle wichtigen Schaltflächen in die Oberfläche integriert sind. Das ist im Alltag nicht nur praktisch, sondern lässt diese Funktionen in den Webclients der Open-Xchange- und Hosted-Exchange-Alternativen vermissen. Durch diese Kompromisslosigkeit ist es optisch nicht nicht so ansprechend wie Hosted Exchange oder Open-Xchange. Der mobile Client macht es anders. Dieser kommt ohne den Anspruch eines Offline-Clients im Browser daher und ist auf Touch-Oberflächen optimiert.

Wer kann was?

Abseits der Standard-Funktionen Mail, Adressbuch, Kalender und Aufgaben bringt jeder Webclient Funktionen wie Filter, Verteiler, Signaturen und Abwesenheitsnotizen mit.

Hosted Exchange: Keine Dateiablage – dafür unbegrenzten OneDrive-Speicherplatz

Eine besondere Ausnahme beim Funktionsumfang ist Hosted Exchange. Möchtest Du über den Webclient Zugriff auf von dir im E-Mail-Storage abgelegte Dateien haben, scheidet Hosted Exchange, als einziger Anbieter ohne Online-Dateiverwaltung, aus. Gezielt versucht Microsoft dadurch, den hauseigenen Cloud-Speicher OneDrive zu pushen, dessen Speicher-Kontingent seit Kurzem „unbegrenzt“ für Office365-Abonnenten ist. Klingt erst einmal nett. In der Praxis wird Microsoft aber wahrscheinlich, wie andere Anbieter unlimitierter Speicher, bei intensiver Nutzung die Notbremse ziehen und die Zusammenarbeit beenden. Dass Deine Daten dabei unverschlüsselt in einer amerikanischen Cloud liegen, wird durch die fehlende Integration schon fast zur Nebensache.

Open-Xchange: Sehr gute Dokumentverwaltung

Open-Xchange bringt die beste Online-Dokumentverwaltung von Haus aus mit. Die gängigen Formate von Libre Office bis Office 2013 werden unterstützt und lassen sich online bearbeiten und verschicken und sogar extern per Link teilen. Das macht Open-Xchange sogar besser als die Office-Webapps von Microsoft.

Zimbra: Online-Suche und automatische Filterregeln

Zimbras Webmailer überzeugt mit seiner sehr guten Ajax-Oberfläche. Diese Oberfläche orientiert sich an dem klassischen Desktop-E-Mail-Client. Die Suche, welche alle zur Verfügung stehenden Dateien, von E-Mails bis hin zu Kontakten, durchsucht, ist unter den drei verglichenen Lösungen einzigartig. Dann ist da noch der automatischer Filter, der sogenannte Aktivitätenstream. E-Mails, die einmal dort hineinsortiert worden sind, werden ab diesem Zeitpunkt immer wieder dort hineinsortiert. Newsletter, private E-Mails, Werbung und ähnliche Mails verschwinden erst mal. Dein Posteingang beinhaltet nur noch das, was Du wirklich brauchst. In Kombination mit der guten Suchfunktion erreichst Du unter den drei betrachteten Exchange-Lösungen mit Zimbra die besten Bedingungen für Überblick und Ordnung in Deinem Postfach.

Im Überblick

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Die Grundfunktionalitäten werden von allen Servern erfüllt. Interessant wird es dort, wo sie sich unterscheiden und ob Du für Dich solche Funktionen in Anspruch nehmen möchtest, vielleicht sogar drauf angewiesen bist. Zimbra erlaubt es, Zugriffsrechte für Kalender und Aufgaben an Externe zu erteilen, und punktet mit vielen kleinen Funktionen wie wiederkehrenden Terminen. Hingegen hat Open-Xchange die zurzeit schönste Online-Dokument-Verwaltung, mit dem Manko, als einzige Lösung keinen Offline -HTML5-Client mitzubringen.

Fazit

Holst Du Deine E-Mails einmal die Woche zu Hause am PC ab, spielt es keine Rolle, für welche Lösung Du Dich entscheidest. Schreibst Du hingegen viele Mails, nutzt unterschiedlichste Geräte und bist auf verschiedene Funktionen angewiesen, macht es durchaus Sinn, Dir Gedanken darüber zu machen, für welche E-Mail-Lösung Du Dich entscheidest. Welche Features sind Dir denn wichtig? Es würde mich freuen wenn Du einen Kommentar hinterlasst welche Mail-Exchange Lösung Deine liebste ist und warum.