Webserver haben die Aufgabe, Anfragen aus der Ferne entgegenzunehmen und zu beantworten. Sie sind es, die einem Browser wie dem Internet Explorer, Safari oder Firefox die Informationen liefern, um eine Homepage korrekt darzustellen. Neben den populärsten Vertretern Apache und IIS haben sich in den letzten Jahren eine Reihe von Alternativen entwickelt, die mitunter den altgedienten Vertretern nicht nur ebenbürtig sind, sondern teilweise auch schneller und leistungsfähiger arbeiten.
Nginx – der erfolgreiche Newcomer
Dieser Webserver ist der aufsteigende Stern unter den Webservern – er ist modular ausgelegt und kann deshalb hervorragend auf verschiedene Aufgaben konfiguriert werden. Seine Vielfältigkeit und seine Leistungsfähigkeit haben ihn sehr schnell sehr beliebt gemacht. Entwickelt wurde er ursprünglich für eine russische Suchmaschine, deshalb ist er für hohe Lasten und eine schnelle Bearbeitung von großen Datenmengen geeignet. Der Webserver selber ist nach Open Source lizenziert, es gibt jedoch Pläne, durch kostenpflichtige Module kommerzielle Bestandteile zu veröffentlichen.
Lighttpd – der klassische Herausforderer
Der älteste Konkurrent von Apache und Co unterliegt ebenfalls einer freien Lizenz und behauptet sich bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. Er beantwortet Anfragen mehrerer Browser innerhalb eines einzigen Prozesses und benötigt deshalb bei gleicher Leistung wesentlich weniger Ressourcen. Deshalb wird er vor allem auf älterer Hardware gerne eingesetzt, um die Performance zu erhöhen. Besonders vorteilhaft wirkt sich das aus, wenn mehrere Benutzer auf dieselben großen Dateien zurückgreifen – ein Grund weshalb z. B. die populäre Videoplattform Youtube schon seit Jahren auf Lighttpd setzt.
Litespeed – der kommerzielle Gegenspieler
Fast alle großen Webserver sind Projekte mit einem offenen Quellcode – Litespeed nicht. Es ist ein Produkt der gleichnamigen Firma Litespeed Technologies, die den Webserver in zwei verschiedenen Versionen vertreibt. Die Gratisvariante besitzt einen abgespeckten Funktionsumfang, während die kostenpflichtige nicht nur sämtliche Funktionen enthält, sondern auch auf Geschwindigkeit optimiert wurde. Der Litespeed-Server enthält einige interessante Extras, mit denen beispielsweise basierend auf der IP eines Benutzers dessen Bandbreite beschränkt werden kann. Darüber hinaus enthält er weitere Extras, die den gefürchteten Angriffen mittels übermäßigen Zugriffen – DoS genannt – entgegenwirken.
Fazit: Ein Zweck – verschiedene Spezialisten
Durch diese unterschiedlichen Ansätze eignen sich die einzelnen Server ausgezeichnet für besondere Projekte, bei denen die konventionellen Vertreter an ihre Grenzen stoßen. Gerade der Apache gilt als sehr vielseitig und stabil, aber wenig effizient in der Umsetzung seiner Ressourcen. Diese Lücke schließen seine kleinen Konkurrenten, wobei jeder von ihnen Aufgaben mit Bravour meistern kann, die bei anderen eine aufwendige Umsetzung und Konfiguration erfordern würden.